Wilde Rezepte

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in der HexenkücheFaszinierend sind die praktischen Anwendungsmöglichkeiten und die Heilkräfte von Wildkräutern. Ich bin immer zu haben für neue/alte Rezepte und Erkenntnisse, und möchte gerne zum Austausch anregen. Hier einige Favoritrezepte aus Küche und Hausapotheke:

Wilder Salat
ist der Vitamin- und Energiespender im Frühling
aus Löwenzahnblättern, Bärlauch, Schnittlauch, Giersch, Hederich, Senf, Birkenblättern…
angemacht mit Olivenöl, Kräuteressig, Salz und etwas Honig

Löwenzahn“kaffee“:
ausgegrabene Löwenzahnwurzeln waschen, klein schneiden (ich nehme die Haushaltsmaschine). auf Backblech verteilen und im Ofen rösten, bis sie dunkelbraun aber nicht verbrannt sind. Im Mörser oder Kaffeemühle fein mahlen. Pro Tasse einen TL davon mit Wasser aufsetzen und ca 10 Minuten sieden lassen, dann absieben und geniessen!

Löwenzahn-Rhabarberwein:
Löwenzahnblüten sammeln, so dass möglichst wenig Grünes mitkommt. Für 10l Wein braucht man
ca 5l frisch gepflückte Blütenblätter
500g Rosinen
1,5kg Zucker
2 Zitronen
1kg Rhabarber
8l Wasser
Weinhefe und Nährsalz

Alle Tierchen erst aus den Blüten krabbeln lassen! Dann in einem grossen Krug mit 3l kochendem Wasser übergiessen.
Rhabarber schälen, kleinschnitzeln (Küchenmaschine).
Zucker in 4l kochendem Wasser auflösen, über Rhabarber und Rosinen giessen.
Zitronensaft dazu und den Löwenzahn mit Wasser.
Alles auf lauwarm abkühlen lassen, dann Weinhefe und Nährsalz nach Anleitung dazugeben, Wasserverschluss anbringen und gären lassen.
Wenn die stürmische Gärung abgeschlossen ist, abseihen und im Gärgefäss reifen lassen. Mit der Zeit mehrfach umzapfen und vom Bodensatz abziehen, bis der Wein klar ist, dann auf Flaschen ziehen und gerne ein Jahr lagern!

Löwenzahnkapern
Wenn ich Löwenzhnblüten sammle, nehm ich zwei Gefässe, eins fürs Gelbe und eins für die ungeöffneten Knospen! Die werden gewaschen, in kleine Gläser gefüllt und mit Kräuteressig eingelegt. Den mach ich aus Weinessig, der mit frischen oder trockenen Kräutern nach Geschmack und etwas Salz aufgekocht wird. Die Gläser gut verschliessen und ein paar Wochen bis Monate durchziehen lassen. Gut im Salat!

Löwenzahn“honig“
Die gelben Blütenblätter sammeln mit möglichst wenig Grün dran. In einem grossen Schraubglas jeweils eine Handvoll Blüten und eine Handvoll Zucker schichten bis voll, und das Glas im sonnigen Fenster stehen lassen. Kann immer wieder nachgefüllt werden, wenn es zusammengesunken ist. Dann einige Wochen warten, bis sich der Zucker soweit wie möglich gelöst hat. Schliesslch vorsichtig im Wasserbad erwärmen und den goldenen Sirup in kleine Gläser abfüllen, wobei man die Blütenblätter richtig ausdrückt. Die kann man nun noch als süssen Bestandteil in zB Gebäck verwenden!
Nach dem gleichen Rezept setze ich Sirup/“Honig“ mit anderen Kräutern und Blüten an, wie zB mit Huflattich und mit Tannenschösslingen.

Gierschpesto
Die jungen noch glänzigen Blätter von Giersch sind zart und lecker im Salat, man kann auch ein schönes Pesto aus ihnen machen! Ich nahm heute
Gierschblätter
Rucolablätter
geröstete Sonnenblumenkerne
Knoblauchzehe oder -grün
Kräutersalz
evtl etwas Honig und Kräuteressig
Olivenöl
geriebenen Parmesan
Die Blätter fein rebeln (Küchenmaschine..), alles andere nach und nach dazu, abschmecken, fertig!

Nesselsuppe
Nesseln mit Handschuhen pflücken oder stattdessen Taubnesseln nehmen! Am Besten sind junge Blätter. Wenn man seine Nesseln regelmässig abmäht/erntet, hat man immer junge Blätter!
Ich mach sie in der Küchenmaschine klein. Ausserdem kommt in die Suppe
gedünstete Zwiebel
Gemüsebrühe
Knoblauchzehe
Kartoffel oder Pastinake in Stücken
Sahne.
Abgeschmeckt wird mit Kräutersalz und Pfeffer. Weisswein oder Apfelwein passt auch rein.

Fliederblütenwein
Hier ist der Flieder (syringa) gemeint und nicht Holunderblüten!
Für 4 l Wein brauchst Du:

4 l Fliederblüten ohne Grün
1,5 kg Zucker
Saft von 2 Zitronen
Weinhefe und Nährsalz

Die Blüten in einem grossen Krug mit 3 l kochendem Wasser übergiessen, abdecken und 2 Tage stehen lassen.
Die Hälfte des Zuckers in ½ l kochendem Wasser auflösen und abkühlen lassen. Die Blüten abfiltrieren und in einem Tuch ausdrücken. Den Saft zusammen mit Zuckerwasser und Zitronensaft in ein Gärgefäss geben, Hefe und Nährsalz nach Anleitung hinzu.
Eine Woche gären lassen, dann ohne Bodensatz umzapfen. Den restlichen Zucker in ½ l kochendem Wasser auflösen, abkühlen lassen, dem Wein zufügen und Wasserverschluss anbringen. Ausgären lassen, dann auf Flaschen ziehen.

Oder lieber ohne Alkohol?

Kräuterlimonade /-„sekt“

zB mit Holunderblüten, Fliederblüten, Mädesüssblüten oder -blättern, Gierschblättern, Schafgarbe…

Du brauchst 4 l Wasser
500 g Zucker
20 g Zitronensäure
4 ungespritzte Zitronen
und 2 l der gewünschten Kräuter

Die Zitronen in dünne Scheiben schneiden, alle Zutaten in einen grossen Krug geben. Das Wasser erwärmen und heiss darüber giessen. Den Zucker durch Umrühren auflösen. Den Krug abdecken und 5 Tage stehen lassen, jeden Tag umrühren. Dann die Kräuter absieben, die Flüssigkeit auf Flaschen füllen und kalt stellen. Nach ca 2 Wochen ist die Limonade fertig. Vorm Öffnen der Flasche nicht schütteln!


Cremiges Kräutereis

ZB mit Pfefferminz, Zitronenmelisse, oder Holunderblüten…

Du brauchst:
250 ml Milch
ewas Zitronensaft
1 TL Speisestärke
100 g Honig (oder weniger, nach Geschmack)
2 Eier
200 ml Schlagsahne

Du pflückst 2 Handvoll aromatische Blätter oder Blütenblätter, Zerkleinerst sie grob, und kochst sie mit der Milch und Zitronensaft auf.
Lasse die abgekühlte Mischung gern über Nacht im Kühlschrank ziehen, und drücke am nächsten Tag die Kräuter aus, dann hast Du aromatisierte Milch.
In etwas davon die Speisestärke einrühren und zurück in die Aromamilch geben.
Unter Rühren aufkochen, bis die Milch dicklich wird, dann abkühlen lassen.
Die Eier trennen und das Eiweiss steif schlagen.
Das Eigelb mit Honig verschlagen und zur Aromamilch geben.
Die Sahne steif schlagen und unterheben.
Zuletzt den Eischaum unterheben.
Dann ab in die Eismaschine!

Ich variiere das gerne als „After-Eight-Eis“, indem ich Zartbitterschokolade fein rasple und zum Schluss mit dazugebe. Die Raspeln müssen so fein sein, dass sie das Rührwerk der Eismaschine nicht schrotten!

Viel Spaß in der Selbstversorgerküche wünscht
Kora

Von Kora am 30. Mai 2012 um 14:04 |



3 Antworten

  1. Karna sagt:

    Na da gebe ich doch gern auch was zu 🙂

    ca 900g kaltes Wasser
    4 Eßl Obstessig
    3 Tl Meersalz (ich nehme Himalaya-Salz)
    1 Tl Akazienhonig
    1 Würfel Hefe
    1000g Dinkel
    125 g Leinsamen
    125 g Sonnenblumenkerne
    125 g Sesam

    Brotform einfetten
    Das Wasser in eine Schüssel geben und mit Essig, Salz, Honig und Hefe gut verrühren.
    Den Dinkel fein mahlen mit leinsamen, Sonnenblumenkernen und Sesam in das Wasser geben.
    Alles gut durchkneten
    Der Teig ist eher weich, so dass er mit einem Löffel in die Form gegeben werden kann.

    Die gefüllte Brotform in den KALTEN BACKOFEN stellen
    ca 60 Minuten bei 200°C backen.
    10 Minuten vor Ende der Backzeit Brot aus der Form stürzen und FREI FERTIGBACKEN.
    Auf einem Gitter auskühlen lassen (abdampfen lassen)

    Anmerkung:
    – mit der Wassermenge kann experimentiert werden – ich nutze etwa 100 g weniger
    – Getreidesorten können natürlich ausgetauscht werden
    – statt Körner können auch Nüsse, getrocknete Früchte eingebacken werden
    – mit verschieden Kräutern kann man dem Brot eine besondere Note verleihen

    Und wenn der Ofen noch so schön warm ist schiebe ich noch fix ein paar Bleche Brötchen hinterher
    (zur Ausnutzung der Wärme)
    Rezept folgt.

    20. Juni 2012 um 18:15



  2. Karna sagt:

    Schnelle Brötchen

    400g Weizen
    100g Buchweizen
    440g Wasser
    30g Hefe
    10g Salz

    Herd auf ca 25o g erwärmen (ich lasse es bei 200)

    Zutaten vermischen.
    Mit Löffel auf ein Backblech und ca 20 Minuten gehen lassen.

    25 Minuten bei 250°C abbacken

    Anmerkung:
    Ich nehme weniger Wasser- so dass ein zäher Teig entsteht
    Der Buchweizen ist problemlos durch weitere 100g Weizen ersetzbar.
    Ich lasse die Brötchen bei 200°C im Ofen- dauert eben ein bisschen länger

    lecker wirds wenn die Brötchen mit Butter verschiedenen Körnern bestreut werden und dann gebacken.

    So das wars für heute
    Karna

    20. Juni 2012 um 18:23



  3. Kora sagt:

    Danke Karna, das klingt ja lecker! Warum bei dem ersten Rezept das Brot in den kalten Backofen schieben? Ist das so, weil er anders keine Gehzeit hat?
    Lg Kora

    21. Juni 2012 um 19:35



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